Die Wirtinnen

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Ein Gasthaus auf dem Land: drei Frauen, drei Generationen, drei Geschichten.

Die Wirtinnen, das sind die musikalisch hochbegabte Großmutter Johanna, ihre Tochter, das pummelige Mathematik-Genie Marianne und die widerspenstige Enkelin Gertrud, das Fußball-Talent. Sie alle teilen das gleiche Schicksal, sie können und dürfen ihre Fähigkeiten nicht ausleben.

Gefangen in Rollenbildern und geprägt von Wertvorstellungen führen die Frauen in Silvia Pistotnings Roman „Die Wirtinnen“ aus dem schweizerischen Indie-Verlag Elster & Salis ein Gasthaus in der Provinz.

Als Ankerpunkte in der Familiengeschichte hat sich die Autorin wenige Jahre, wie 1938 und 1994 herausgepickt und lässt die 3 Protagonistinnen Oma Johanna, Mutter Marianne und Gertrud im ständigen Wechsel aus ihrer Sicht von ihrem Leben erzählen. Dabei verleiht Silvia Pistotnig jeder Figur ihre eigene, unverkennbare Erzählstimme, die sie authentisch wirken lässt.

Allen 3 Frauen ist gemein, dass sie sich mit familiären und gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert sehen und jede geht auf ihre eigene Art damit um. Neben den Widrigkeiten des Zeitgeschehens müssen sich alle auch mit den Geheimnissen der Familie herumschlagen. Und davon gibt es einige, denn alle vermeiden es tunlichst, mehr als das Nötigste miteinander zu reden und so bleibt jeder mit seinen Gefühlen und Gedanken für sich.

Geprägt durch die Zeit, die Geschlechterrollen und die Familie werden Pflichtgefühl, Angepasstheit und Unsicherheit von Generation zu Generation weitergegeben. Das Gasthaus ist Zuhause und Lebensgrundlage für die drei Frauen, symbolisiert aber gleichzeitig das Festgefahrene und die Ausweglosigkeit ihrer Situation.

Silvia Pistotnig erzählt lebendig und humorvoll aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonistinnen, die liebevoll und teilweise skurril beschrieben sind. Sie zeichnet dabei eine Familiengeschichte aus Kärnten, die sich von den 1930er Jahren bis hin zur Gegenwart erstreckt und in der sich gleich mehrere Generationen von Frauen wiederfinden werden. Es geht um das Träumen und die Realität. Es geht um die Fragen, wohin man gehört und wer man sein möchte. Und es geht um Empowerment, darum, ob und wie man sich entwickeln kann als Frau in einer männerdominierten Gesellschaft.

Die Autorin wurde u. a. mit einem Projektstipendium des österreichischen Bundes und dem Literaturförderpreis des Landes Kärnten ausgezeichnet.

Textquelle Elster & Salis Verlag

Annika Mayr-Staufer:

Drei Frauen sind gefangen in Rollenbildern und geprägt von Wertvorstellungen.  Die Autorin beschreibt die Jahre 1938 bis 1994 und lässt die  drei Protagonistinnen, Oma Johanna, Mutter Marianne und Tochter bzw. Engelin Gertrud im ständigen Wechsel aus ihrer Sicht von ihrem Leben erzählen. Jede der drei Frauen sieht sich mit familiären und gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert und jede  geht auf ihre eigene Art damit um. Neben den Widrigkeiten des Zeitgeschehens müssen sich alle auch mit den Geheimnissen der Familie herumschlagen. Und davon gibt es einige. Es wird nur das Nötigste miteinander geredet und jede ist mi ihren Gefühlen und Gedanken für sich.

Als Ankerpunkte in der Familiengeschichte hat sich die Autorin di e  Jahre 1938 und 1994 herausgepickt und lässt die 3 Protagonistinnen Oma Johanna, Mutter Marianne und Gertrud im ständigen Wechsel aus ihrer Sicht von ihrem Leben erzählen. Dabei verleiht Silvia Pistotnig jeder Figur ihre eigene, unverkennbare Erzählstimme, die sie authentisch wirken lässt.
Allen 3 Frauen ist gemein, dass sie sich mit familiären und gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert sehen und jede geht auf ihre eigene Art damit um. Neben den Widrigkeiten des Zeitgeschehens müssen sich alle auch mit den Geheimnissen der Familie herumschlagen. Und davon gibt es einige, denn alle vermeiden es tunlichst, mehr als das Nötigste miteinander zu reden und so bleibt jeder mit seinen Gefühlen und Gedanken für sich.

Ein genialer Frauenroman der aus Kärnten stammenden Autorin Silvia Pistotnig.

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